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2 - Wow

Als mich am Morgen Vögel verschiedenster Art zum Orchester bitten weiß ich, dass ich richtig bin. Hier in meinem Zelt in Ostslowenien. Es war die erste Nacht und nun soll es in den nächsten Monaten durch Osteuropa gehen. Wohin genau? Das weiß ich noch nicht. Jetzt geht es ersteinmal durch Kroatien und Bosnien u. Herzegowina Richtung Dubrovnik. Hier werden zwei Alt-Bekannte warten mit denen ich dann durch die Berge Montenegros schleichen werde. Weiter weiß ich noch nicht. Auch heute weiß ich nicht genau wo es hingehen soll. Die Pläne ändern sich teilweise stündlich. Immer dem Gespür nach...

Slowenien ist schon ein tolles Land! Unglaublich grün, viele Berge und Flüsse, es ist ordentlich und immer wieder gibt es öffentlich PLätze, die zum Verweilen einladen. Doch was mir besonders positiv an Slowenien auffällt, ist diese sportorientierte Gesellschaft. Selbst die kleinsten Dörfer sind bestens mit hochwertigen Sportanlagen ausgerüstet: Sportplätze an Schulen, öffentliche Fitnessparks, Fahrradwege. Morgens, mittags, abends: immer sehe ich Menschen sich sportlich betätigen. Das beeindruckt mich, denn auch ich bin davon überzeugt, dass Sport bzw. körperliche Bewegung essentiell für das Wohlbefinden eines Menschen ist: für den Körper und den Geist.

Nach mehreren Umentscheidungen, lande ich nach teils steilen Anstiege über einen Waldweg im "Naturpark Sichelgebirge und die Samobor-Gebirge" in Kroatien. Es ist der erste richtige Fahrradreisetag, da ich abends zuvor mit dem Zug nach Zidani Most (ein Dorf bzw. besser gesagt ein kleiner Bahnhof in Ostslowenien) gefahren bin. Der Körper ist von dem Tag etwas platt und wie immer am Abend stellt sich für mich die Frage: Wo übernachte ich? Soll es die Wiese hier oben sein, oder doch eine Kilometer weiter dort oben neben der verlassenen Hütte? Da ich noch nicht gegessen habe, entscheide ich mich gegen die oben genannten "Schlafplätze" und fahre erst einmal zu nahe gelegenden "Öko-Tourist-Information" in einem kleinen Dorf namens "Budinjak". Das Dorf sieht komplett verlassen aus, es scheint keine Menschenseele da zu sein. Ich rufe zweimal "Dober Dan" ( Guten tag), aber keiner meldet sich. Es scheint hier in der Nebensaison nicht viel los zu sein. Aber ich habe Glück: es gibt Holztische/-bänke, die sich perfekt für das Abendessen anbieten. Ich dürfte noch 1,5 Stunden Licht haben, das müsste reichen , um zu essen und ein Schlafplatz zu finden. Das Dorf sieht danach aus, als würde es keinen stören, wenn ich hier auf den schönen Wiesen mein Zelt aufbaue. Als das Essen fast fertig ist, cruised ein Jeep um die Ecke, ein Mann steigt aus, ruft etwas auf kroatisch, grüßt mich und fragt mich dann noch einmal etwas auf kroatisch. Ich gebe ihm zu verstehen, dass ich kein kroatisch spreche, wir unterhalten uns kurz auf englisch und nachdem er erwähnt hat, dass sich in diesem Naturpark 20 registrierte Bären aufhalten und heute Nacht Minustemperaturen zu erwarten sind, kann er mich überzeugen, doch nicht im Zelt, sondern beim ihm zu übernachten. Der Kocher wird ausgemacht und ich springe kurz in den Jeep, damit er mir meinen Schlafplatz zeigen kann. Er ist nämlich auf dem Weg zur Jagd. Petar, so heißt der er, macht einen sehr netten und vertrauenswürdigen Eindruck. Und das soll sich auch bestätigen. Er zeigt mir sein großes Anwesen (es muss sein Zweitwohnort sein), den Ort an dem ich schlafen kann (ein Art Restaurant), die Bar, an der ich mich frei bedienen kann (er drückt mir zur Sicherheit noch eine Flasche Weißwein in die Hand) und lädt mich dann noch sogar für Morgen auf eine Geburtstagsparty mit 120 Menschen ( und 2 Spanferkel) ein. Dann düst er wieder los: Er will doch zur Jagd (aber nur Wildschweine, Rehe seien zu süß). Und er lässt mich zurück mit einem großen "Wow" im Gesicht. So nett können Menschen zueinander sein! Die Reise startet mal genial!

Ich bleibe nicht zur Geburtstagsfeier, kann mich leider auch nicht von Petar bedanken und verabschieden, da bis 13:00 in dem 11 Einwohner Ort kein Petar anuztreffen war. In den nächsten beiden Tagen sollte ich keinen Typ wie "Petar" mehr antreffen. Trotzdem durfte ich ein vor allem landschaftlich schönes, und vor allem grünes Kroatien entdecken. Ein Highlight war sicherlich der "Nationalpark Plivica" mit seinen Wasserfällen. Morgen soll es dann nach Bihac nach Bosnien gehen, es sei denn ich entscheide mich doch spontan doch noch um ;)

1 - Wurzeln

Nachdem ich in den letzten Monaten auf meiner Homepage durch Abwesenheit geglänzt habe, will ich im dritten Teil meiner Sabbatreise noch einmal meine Energie bündeln, um euch durch Reiseberichte an meinen Erfahrungen teilhaben zu lassen. Wie immer gibt es keine klare Struktur in der Häufigkeit und Art und Weise der Berichte. Je nach Lust, Laune und Zeit will ich mich dem Schreiben hingeben. Es freut mich natürlich, wenn der ein oder andere sich in den Berichten verliert und Spaß oder auch Interesse dabei verspürt.

Doch was steht eigentlich im dritten Abschnitt meines Sabbatjahrs an? Es geht nun erst einmal mit dem Zug nach Zidani Most, einem kleineren Dorf in Ostslowenien, von dort geht es dann weiter Richtung Süden...Kroatien, Bosnien u. Herzegowina, Montenegro sind auf jeden Fall dabei. Dieses Mal gibt es kein genaues Ziel. Ich werde mich leiten lassen vom dem Gefühl, den Menschen vor Ort und von Menschen, die mich im Laufe der Reise besuchen kommen. Alte Gesichter, die ihr aus den vorherigen Reisen kennt, werden auftauchen, neue dazukommen.

Desillusioniert und enttäuscht von all dem, was drum herum gerade geschieht und von der Menschheit als Gesamtes, möchte ich in dieser Reise zurück zu meinen "Reiseradel-Wurzeln" gehen. Mich also dem widmen, was mich, angefangen im Jahr 2016, glücklich gemacht hat: der sportlichen Betätigung, der Natur und dem einzelnen herzlichen Menschen. Schwerelos im Raum der Freiheit fliegend, will ich das Positive der Menschen, der Kulturen, der Gesellschaften, der Natur oder auch des Körpers hervorheben, ohne dabei meinen kritischen Blick zu verlieren. Ihr seid eingeladen Teil dieser Reise zu sein und euch vielleicht den ein oder anderen positiven Aspekt in euer Leben zu integrieren.

2025
 

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